#18 MACHU PICCHU
JUNI 2022
Bei vielen Südamerika-Reisenden steht Machu Picchu ganz oben auf ihrer Bucketlist. Auch wir wollen die Chance nutzten und diesen magischen Ort besuchen. Es gibt unzählige Varianten wie man an diesen besonderen Ort kommen kann und wie man die Tour plant. In Cusco gibt es an jeder Ecke Tourismusagenturen, natürlich verkauft jeder noch die bessere Tour als der Nachbar. Wir sind vom Angebot heillos überfordert. Die Recherche gestaltet sich trotz etlichen Erfahrungsberichten schwierig. Besonders die jungen Reisenden haben etliche Tipps für uns wo man noch überall einen Cent sparen kann. Nach endlosen Gesprächen und Überlegungen haben wir zwei einen Pakt geschlossen. Uns hat es gereicht jeden Cent zweimal umzudrehen. Wir haben entschieden uns Machu Picchu zu gönnen, es ist eine einmalige Gelegenheit. Auch wenn der Besuch teuer ist. Aber natürlich kennt jeder Mensch Machu Picchu, dieser Ort ist weltbekannt und hat daher auch saftige Preise. Wir würden es bereuen einmal in dieser Gegend gewesen zu sein und diesen Ort nicht besucht zu haben. Wir reisen, natürlich kostet das was. Wir schmeißen unser Geld nicht sinnlos aus dem Fenster aber wir wollen die gemeinsame Zeit auch genießen können. Also haben wir den Entschluss gefasst, wir genießen die Zeit, leisten uns was uns interessiert. Wir kehren lieber ein wenig früher zurück nach Hause als dass wir die Zeit durchdrücken und an jeder Ecke knausrig sind. Bis jetzt hat sich diese Strategie für uns als richtig rausgestellt.
Und ja, der Besuch hat sich gelohnt. Es war ein langer Tag mit einer unverhältnismäßig kurzen Aufenthaltsdauer in Machu Picchu. Die Anreise ist relativ umständlich und die Besuchszeiten sind reglementiert. Das hat aber den Vorteil das sich die Besucher gut verteilen und nicht alles so überlaufen ist. Die 3 Stunden auf dem Gelände verfliegen in Windeseile. Wir genießen die Zeit und saugen alle Informationen von unserem netten Guide auf. Wir sind sehr überrascht das dieser Ort genau so aussieht wie in den Dokumentationen im Fernseher. Wir stehen hier mitten in der Bergwelt der Anden, oberhalb des Flusstales des Río Urubamba, umgeben von tropischen Nebelwäldern und versuchen für einen Moment innezuhalten und diesen Ort zu genießen. Vali´s Lieblingswort „gewaltig“ trifft das Ganze ziemlich gut. Die tiefliegenden Wolken unterstützen das magische, mystische Gefühl das sich in uns breit macht. Wir sind beeindruckt wie die Inkas an diesem unwirklichen Ort ohne Hilfe von Rädern oder Eisenwerkzeuge diese riesige Anlage erschaffen konnten. Lange war dieser Ort vergessen. Zuerst haben die habgierigen Spanier hier ihr Unwesen getrieben, dann wurde im letzten Jahrhundert viel schlecht restauriert und teilweise falsch wiederaufgebaut. Zu viele und leider auch dreiste Besucher haben sich oft als Mitbringsel Teile der Ruinen in den Rucksack gesteckt. Seit Unesco hier tätig ist haben sie ihre schützenden Hände über dieses Gelände gelegt. Schlechte Restaurierungen wurden gestoppt und maximale Besucherzahlen eingeführt. Wir hoffen das dieser Ort weiterhin respektiert wird und trotz der vielen Touristen seine Magie behalten kann.




